PUSHKAR – komm an und steig aus

Ein heiliger See umringt von GHATS, Tempeln und Bazaren. Hier in PUSHKAR gibt es sehr viele Inder die auf den 2. Blick gar keine sind.
Durch die Gassen von PUSHKAR weht ein entspannter Duft. Die Menschen hier sind sehr gechillt, einige scheinen irgendwie durch die Gassen zu schweben und ihre Bewegungen sind eher verlangsamt. Wo mein Auge hinblickt sehe ich in PUSHKAR Inder aus einer längst vergangenen Zeit. Inder die tatsächlich gar keine sind. Es sind Europäer jeden Alters die etwas saddulike aussehen. Absolut Pflicht sind Dreadlocks, weite indische Kleidung, indischer Schmuck. Optional für Damen sind Hennatatoos. Nicht optional sondern Pflicht ist ein Smartphone. Und so sitzen sie dann doch wieder ganz im hier und jetzt angekommen jeder vor seinem Handy und vermeiden tunlichst die Kommunikation mit dem Gegenüber.


Es ist Breakfasttime in PUSKHAR und ich sitze im FUNKEY MONKEY – einem Must in PUSHKAR – zusammen mit vielen Franzosen. Franzosen in einem Restaurant sind ein gutes Zeichen dafür, dass das Essen schmeckt. Und das tut es! Den Besitzer GORAN scheint hier jeder Gast persönlich zu kennen. Er ist sehr freundlich, hilfsbereit und serviert das – bisher für mich in Indien – beste Breakfast. Das FUNKEY MONKEY sind drei Tische am Straßenrand. Hinter einer Schiebetüre befindet sich GORANS Küche. Sie ist so konzipiert, dass er vom einzig möglichen Stehplatz aus überall hinlangen kann – soviel zur Größe.
Jeder scheint hier jeden irgendwie zu kennen. Sind sind wohl alle schon lange genug hier am Ort. Beim Spazieren durch die Bazargassen PUSKHARS wird schnell deutlich, dass viele Besucher nicht erst seit gestern hier sind. Bei manchen riecht es förmlich danach, sie kämen aus einer Zeit, in der fließendes Wasser noch nicht üblich war. Aber dann sehe ich da auch dieses – echt uralte – süße Pärchen. Beide indischer, dass mehr nicht mehr geht. (Also auch sie sind Touristen) Beide wohl schon zum x-ten und hoffentlich nicht zum letzten Mal hier.

Nur gut 40 Stufen nach oben und schon bin ich im NIRWANA. (Und da wird immer behauptet, dies zu erlangen wäre schwierig…) Das NIRWANA ist ein 360 Grad Rooftop Restaurant mit einem Traumblick über den PUSKAR LAKE. Ebenso traumhaft ist das Essen und auch die Musik. Ein angenehmer Technobeat tanzt um meine Ohren. Die Wände sind bunt verziert, teils mit floureszierenden Farben welche im Schwarzlicht um die Wette strahlen. An einer Seite hängen hunderte von kleinen Stoffvögeln von der Decke herab. Wenn sie zu fliegen beginnen waren die Mushrooms im Omlett die flaschen…

Das Spazieren durch PUSHKARS Gasssen ist ein Abenteuer für sich. Alle paar Meter triffst Du auf heilige Kühe. Gemeinsam mit ihnen kämpfst Du gegen die verrückt rasenden Motorbiker ums Überleben. Die Touristen gehen gerne zu Fuß. Einige von ihnen auch gerne barfuß. Der Inder als solcher fährt lieber mit dem Mortorbike. Den ganzen Tag, auf und ab, hin und her. Und damit sie schneller an Touristen und Kühen vorbeikommen tun sie was? Richtig: Sie hupen, alle, immer. Bau ihnen die Hupe aus und es ist wohl mit das Schlimmste was du ihnen antun kannst. Die ganz Lässigen unter ihnen telefonieren während des Parcours. Das Handy zwischen rechter Schulter und rechter Backe eingeklemmt. Dass sie ohne Helm fahren erübrigt sich zu erwähnen.


Eben habe ich beim Breakfast im FUNKEY MONKEY von Francine (einer Italienerin die schon viele Jahr abwechseln Irland und Indien lebt) erfahren, dass das mit den heiligen Kühen füher sehr viel schlimmer war. Ein Drama sozusagen. Ohne Futter, sterbend im Dreck – aber heilig. Eine Europäerin hat vor 14 Jahren eine Auffangstation für kranke Kühe gegründet. Sie befindet sich ca. 10 Kilometer ausserhalb von PUSKHAR. Leider gibt es meine Zeit heute an meinem letzten Tag hier nicht her, diese Station zu besuchen. Zudem gibt es nun auch eine Ambulance. Sie holen verunfallte oder kranke Kühe ab und bringen sie ins Lager. Dort werden sie gepflegt. Mittlerweile hat sich auch die Einstellung der Einheimischen zur ihren heiligen Paarhufern geändert. Sie werden mit Grünzeugabfall gefüttert. Leider sehe ich trotzdem immer noch Kühe die Pappkartons fressen.

An meinem Abschiedsnachmittag sitze ich noch oben im LAUGHING BUDDAH. Dieses kleine vegane Restaurant bietet einen schönen Blick auf das Treiben im Bazar unten auf der Straße. Ein Teil der Einnahmen kommt einem sozialen Projekt „Childresn’s Education in Nadliya“ zugute. Unbedingt einen Besuch wert.
INDIAN RAILWAY brachte mich für 170 Rupien in der Sleeperclass von JAIPUR nach AJMER. Die Fahrt dauerte ca. 2,5 Stunden. Von der Railwaystation zur Busstation sind es ca. 2 Kilometer. Hierfür habe ich mir für 50 Rupien ein Tuktuk gegönnt. Mit dem Localbus bin ich dann für 16 Rupien von Ajmer nach Pushkar geschaukelt. Der Bus geht alle 30 Minuten, ebensolang dauert die Fahrt. Einfach am Ajmer Busbahnhof PUSHKAR, PUSHKAR rufen und ein paar Menschen reagieren und winken dich zum richtigen Bus. Auch hier klappt ein: Excuse me, do you know where…. wieder nicht. Viele der Menschen hier sprechen kein Englisch. Können mitunter in ihrer eigenen Sprache weder lesen noch schreiben.

Am 21. März wird in Indien das HOLI FEST gefeiert. Fröhliches sich mit Farbe bewerfen. Jeder auf jeden. PUSHKAR ist bekannt für das biggest HOLI ever. Was bin ich froh, dass ich zu HOLI nicht in PUSHKAR bin.

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